Esperanto wurde von Dr.Ludwig Lejzer Zamenhof erfunden.
Zamenhof wurde am 15. Dezember 1859 in der polnischen Stadt Białystok geboren, die damals zum russischen Reich gehörte. Er war Augenarzt und hatte mit seiner Frau Klara drei Kinder. Zeitgenossen beschreiben ihn als etwas schüchternen, bescheidenen Mann, als sehr idealistisch und angenehm im Umgang, aber auch nüchtern und abwägend.
Bereits als Kind interessierte sich Zamenhof für Fremdsprachen. Sein Vater sprach Russisch, die Mutter Jiddisch, in der Stadt sprach man Polnisch. Wohl früh lernte er Deutsch und Französisch dazu, in der Schule dann Griechisch, Latein und Englisch. Außerdem beherrschte er Hebräisch so gut, dass er später das Alte Testament direkt aus dem Häbräischen ins Esperanto übersetzten konnte.
Zamenhof erfand eine neue, leicht zu erlernende Sprache, weil er glaubte, dass die Menschheit sich dadurch besser verstehen und vertragen würde. In Ländern mit verschiedenen Sprachen sollte Esperanto als Brückensprache fungieren, alle anderen Sprachen aber gleichberechtigte Amtssprachen sein. Zamenhof träumte davon, dass eine neutrale Sprache die Völkerverständigung und religiöse Toleranz fördern würde. 1887 veröffentlichte er unter dem Decknamen „Dr. Esperanto“ seine Broschüre „Internationale Sprache“. (Esperanto heißt wörtlich ein Hoffender).
Als Zamenhof 1914 auf dem Weg zum 10. Esperanto-Weltkongress war, brach der erste Weltkrieg aus, und er musste einen langen und schwierigen Umweg nach Hause nehmen. Mit 57 Jahren starb er am 14. April 1917 an einer Herzkrankheit. Eine große Menschenmenge, darunter Esperanto-Sprecher und viele seiner armen jüdischen Patienten gaben ihm das letzte Geleit.
Bild: Von The Congressional Book of the 4th World Esperanto Congress in Dresden (from the UEA archive)., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2915157